Am 27. September 2024 wurde der Hamburger Hafen Klub zum Treffpunkt für Zukunftsdenker aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Vor der beeindruckenden Kulisse der Elbe eröffnete der Co-Create Congress, eine Veranstaltung, die sich den drängendsten Fragen unserer Zeit widmete und Impulse für den notwendigen Wandel setzte.
Der Abend begann mit einer eindrucksvollen Eröffnungsrede von Hans-Georg Joachim, Geschäftsführer von Co-Create, der eine klare Botschaft vermittelte: Die Art und Weise, wie Führung definiert wird, muss sich ändern. „Eine steife Brise, die den Kopf freiräumt“, so beschrieb er die Herausforderung, die in der aktuellen globalen Krisenlandschaft besteht. Es sei an der Zeit, navigatorische Führungskräfte mit einem menschlichen Fokus zu fördern, anstelle derjenigen, die auf alte, starrsinnige Modelle setzen. Die Welt befindet sich im Wandel – ein „weiter so“ ist keine Option mehr.
Prof. Dr. rer. nat. Ernst Ulrich von Weizsäcker, Ehrenpräsident des Club of Rome, nahm das Publikum mit auf eine Reise durch seine klimapolitische Analyse. Sein Appell: „So reicht das nicht!“ Mit eindringlichen Worten machte er auf die Bedrohungen aufmerksam, die durch den steigenden Meeresspiegel und die Gletscherschmelze besonders Regionen wie Hamburg und die Niederlande betreffen könnten. Szenarien, in denen der Meeresspiegel um fünf Meter steigt, sind real und könnten verheerende Auswirkungen haben. Doch Weizsäcker sieht Lösungen: Wirtschaftswachstum und Klimaschutz dürfen nicht als Gegensätze betrachtet werden, sondern müssen Hand in Hand gehen. Alternative Energien und eine konsequente Kreislaufwirtschaft bieten wichtige Lösungsansätze, um den Wandel aktiv zu gestalten. Gleichzeitig forderte er eine kulturelle Balance – zwischen Mensch und Natur, Staat und Markt, Innovation und Bewahrung.
Danach wird die Reise in die demokratische Zukunft fortgesetzt und dies so ergreifend, dass man eine Stecknadel im Raum hätte fallen hören können: Prof. Dr. jur. Dr. phil. Michel Friedman hielt eine mitreißende Rede zur Bedrohung der Demokratie in einer zunehmend autokratischen Welt. Er stellte dabei Fragen, die unter die Haut gingen: „Was ist Menschenwürde? Wofür leben Sie? Was tun Sie für Demokratie?“ Mit Nachdruck betonte er, dass Bildung und Streitkultur die Grundpfeiler einer gesunden Demokratie sind. Besonders in den kommenden zehn Jahren werde sich entscheiden, in welche Richtung sich die Demokratie weltweit entwickeln wird. Friedman forderte alle dazu auf, sich aktiv für die Demokratie einzusetzen – sei es durch Engagement in demokratischen Parteien, in Verbänden oder anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen.
Zum Abschluss ergriff nochmals Hans-Georg Joachim das Wort. Er betonte, dass Co-Create für Wissensaustausch, Respekt und Veränderung steht. Die Plattform biete den idealen Raum, um gemeinsam an Lösungen zu arbeiten, die sowohl wirtschaftliche Interessen berücksichtigen als auch die Demokratie stärken.
Der Abend endete mit anregenden Gesprächen, gutem Essen und Drinks – ein perfekter Ausklang für all jene, die sich für eine bessere Zukunft engagieren wollen.