Mit dem digitalen Wandel wird sich nicht nur unsere Art zu Arbeiten und die damit verbundenen Aufgabenstellungen ändern – auch die Anforderungen an Ausbildung, Weiterbildung und Qualifikationen werden sich drastisch weiterentwickeln. Daher taucht das Thema New Work auch regelmäßig bei unseren Mitgliedern in den Co-Create Netzwerktreffen auf. Im ersten Teil der Serie „Arbeitswelt 4.0“ haben wir bereits die neuen Möglichkeiten im sogenannten Metaversum beschrieben. Im zweiten Teil geht es nun um die konkreten Auswirkungen der Digitalisierung auf unser Arbeitsleben.
McKinsey Global hat kürzlich eine Studie (externer Link) veröffentlicht, in der die Geschwindigkeit der Veränderung am Arbeitsmarkt beleuchtet wurde. Und die Ergebnisse könnten manchen Arbeitnehmer, aber auch Führungskräfte aufhorchen lassen: Bis 2030 werden sich alleine in Deutschland rund 6,5 Millionen Erwerbstätige umschulen lassen und neue Qualifikationen und Fähigkeiten aneignen müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Und weitere 4 Millionen müssen wohl komplett den Beruf wechseln. Der einfache Grund: Jobs und Aufgaben, wie wir sie heute noch für selbstverständlich halten, werden bis dahin von Computern übernommen oder gar komplett überflüssig sein. Der Wandel macht vor so gut wie keiner Branche halt. Maschinen übernehmen Aufgaben und ersetzen ganze Berufe. Um hier konkurrenzfähig zu bleiben, müssen sich Arbeitnehmer:innen also zwangsläufig weiterbilden, anpassen und verändern.
Eine digitale Welt 4.0 beinhaltet aber natürlich auch neue Perspektiven: Neben Kosteneinsparungen für Unternehmen bieten sich auch Chancen für Arbeitnehmer:innen. Die Zeit zum Beispiel, die bisher für den Weg zur Arbeit benötigt wurde, kann deutlich geringer ausfallen oder gar ganz wegfallen. Das bringt neue Freiheiten und mehr Zeit für das Privatleben. Regelmäßige Weiterbildungen und das Aneignen neuer Fähigkeiten bieten für Fachkräfte neue Perspektiven und Chancen, sich beruflich breiter aufzustellen. Auch Führungskräfte können ihren Radius bei der Suche nach neuen Mitarbeiter:innen deutlich weiter fassen – ein Vorteil gerade in Zeiten vom Fachkräftemangel.
Bereits 2018 hat das Unternehmen Xing zusammen mit dem Trendforscher Peter Wippermann im sogenannten New-Work-Trendbook (externer Link) auf die Veränderungen in der digitalen Arbeitswelt hingewiesen, und das noch vor Corona. So war sich damals ein drittel der 1400 Befragten Mitglieder sicher, dass es ihren Job in den nächsten 15 Jahren nicht mehr geben wird. Zusammengefasst unter den Begriffen „New Careers“ und „Gig-Working“ zeichnet sich laut der Umfrage ein häufigerer Wechsel in neue Berufe ab. Auch der Wechsel zwischen Fach- und Führungspostitionen wird zunehmen. Anstelle von Festanstellungen werden Online-Job-Börsen und freischaffende Projekttätigkeiten an Bedeutung gewinnen.
Über die Themen Digitalisierung, New Work und den richtigen Umgang mit technischen Möglichkeiten wird regelmäßig in den Co-Create Netzwerktreffen diskutiert. Unsere professionellen Moderator:innen, sowie die langjährige unternehmerische Erfahrung unserer Mitglieder bilden hierfür die Wissensgrundlage. Und bei Bedarf werden auch immer wieder externe Expert:innen mit Fachvorträgen zu genau diesen Themen eingeladen.
Für den Einzelnen bedeuten die Veränderungen in der Arbeitswelt natürlich auch veränderte Lebensbedingungen. Aufgrund der Flexibilität bezüglich Ort und Zeit und sich stetig wandelnder Anforderungen an Arbeitnehmer:innen wird das Trennen von Arbeit und Freizeit zukünftig noch schwieriger. Und auch die andauernde Unsicherheit, wie lange es den eigenen Job noch geben wird, hat Auswirkungen auf den Menschen.
In der nächsten und letzten Folge der Serie „Arbeitswelt 4.0“ beleuchten wir deshalb genau diesen Aspekt: „Die Persönliche Entwicklung in der digitalen Welt“.
Link 1: https://www.mckinsey.de/news/presse/mckinsey-global-institute-future-of-work-after-covid-19