Bis zu 4 Millionen fehlende Arbeitskräfte im Jahr 2030

Bis zu 4 Millionen fehlende Arbeitskräfte im Jahr 2030

120.000 Informatiker, 110.000 Ingenieure, 300.000 Altenpfleger und 190.000 Lehrerinnen und Lehrer – das sind die geschätzten Zahlen an Arbeitskräften, die alleine in diesen Branchen im Jahr 2030 fehlen werden! Wenn die Generation der Babyboomer in Rente geht, droht Deutschland laut einer Berechnung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PWC und dem Wirtschaftsinstitut Wifor ein erheblicher Mangel an Arbeitskräften, der dramatische Auswirkungen auf den Industriestandort Deutschland haben könnte. Alleine in Deutschland werden im Jahr 2030 geschätzte 3,5 bis 4 Millionen Fachkräfte fehlen.

Schon jetzt berichten viele Mitglieder in den Co-Create Netzwerktreffen von großen Schwierigkeiten bei der Nachbesetzung offener Stellen. Es wird großer Aufwand für die Rekrutierung und Einarbeitung neuer Arbeitskräfte betrieben, der sich allerdings nur dann auszahlt, wenn sich der oder die neue Mitarbeiterin dann auch langfristig an das Unternehmen bindet. Denn hier besteht ein weiters Problem: die Abwerbung qualifizierter Kräfte von der Konkurrenz.

Wie so oft bei komplexen Problemen sind auch die Lösungsansätze für den Fachkräftemangel vielfältig. Ein Ansatz, der in den Co-Create Netzwerktreffen immer wieder diskutiert wird, setzt bei der Ausbildung an. Denn während die Zahl der verfügbaren Arbeitskräfte, Demographie-bedingt stetig sinkt, steigt die Abbruchquote während der Ausbildung. 2,3 Millionen junge Menschen zwischen 20 und 34 haben in Deutschland keinen Schulabschluss, rund ein Viertel aller Ausbildungsverträge wird vorzeitig aufgelöst.

Doch was sind die Gründe? Hier werden von den Co-Create Mitgliedern unterschiedliche Antworten aus der Praxis genannt: Falsche Erwartungen, schlechte Beratung im Vorfeld, geringe Bezahlung, Probleme mit Vorgesetzten oder Kollegen – die Gründe sind vielfältig. So besteht der Ansatz für Unternehmen darin, nicht nur auf Noten und Leistungsbewertung zu setzen, sondern den Auszubildenden aktiv in seinem Werdegang zu unterstützen, zu begleiten und an das Unternehmen zu binden. Das steigert die Attraktivität und Bindung zwischen Azubi und Arbeitgeber und hilft, mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen und diesen gezielt entgegenzuwirken.

Wie genau diese Maßnahmen in der Praxis aussehen können, das wird in den Co-Create Treffen intensiv diskutiert. Mitglieder können voneinander lernen, Erfahrungen austauschen und so eigene Fehler vermeiden.