Online-Konferenzen: Alternativen zu Teams und Co

Online-Konferenzen: Alternativen zu Teams und Co

„Die Technik hat sich eingespielt und die notwendige Kommunikation findet statt, doch das reale Treffen vor Ort kann es nicht ersetzen“. Die wohl häufigste Antwort, wenn man unsere Mitglieder aktuell zu ihren Erfahrungen mit Online Konferenzen fragt. Das große Problem von Zoom, Teams und co zeigt sich vor allem bei größeren Gruppen. Zeitverzögerungen bei der Übertragung oder Störgeräusche sorgen dafür, dass sich die Kommunikation unnatürlich anfühlt und somit als anstrengender wahrgenommen wird, als das direkte Gespräch.

Viele Unternehmen setzen bei größerer Teilnehmerzahl auf Moderator:innen, die die Teilnehmer einzeln zu- und abschalten und kleinere Breakout-Rooms auf Wunsch erstellen. Dieses kann dabei helfen, die Qualität zu verbessern, hindert allerdings auch eine flüssiges Gespräch und spontane Konversationen. Es entsteht eine Einweg-Kommunikation und somit eine gewisse „Online-Konferenz-Müdigkeit“ bei den Teilnehmern.

Abhilfe schaffen mehrere innovative Start Ups, mit deren Hilfe sich die Online- Kommunikation natürlicher gestalten soll. Zwei davon stellen wir heute im Co-Create Update vor:

Gathertown oder Gather.town erinnert zunächst an die Nintendo Spiele der Neunziger Jahre und kommt eher spielerisch rüber, wird allerdings von mehr und mehr Firmen bei größeren Webkonferenzen benutzt. Zunächst erstellt sich jeder Teilnehmer einen Avatar, mit dem er durch einen virtuellen Raum läuft. Die Grafik ist hierbei bewusst in sehr einfacher 2D Optik gehalten, um die Datenleitungen nicht zu überlasten. Sobald sich zwei oder mehr Avatare nähern, öffnet sich automatisch ein kleines Kamerafenster und das Mikrofon wird aktiviert. Die Teilnehmer können sich nun per Videocall austauschen.

Sobald ein Nutzer sich weiter bewegt, schließt sich für ihn das kleine Fenster wieder. Gesteuert wird die eigene Figur per Tastatur und kann mit jedem gängigen Browser und Betriebssystem genutzt werden. Neben der persönlichen Chatfunktion kann auch an Vorträgen teilgenommen werden und Dokumente oder Präsentationen angeschaut werden.

Ein ähnliches Konzept verfolgt das Berliner Startup wonder.me. Ähnlich wie auf einer großen Messe bewegt man sich per Avatar durch einen zweidimensionalen Raum, kann sich Gruppen anschließen, Speakern zuhören oder Stände besuchen. Auch hier öffnet sich ein Videofenster im Bild, sobald sich zwei oder mehr Nutzer annähern. Neben der offenen Kommunikation können auch private Treffen für den geheimen Austausch stattfinden. Im Gegensatz zu Gathertown ist Wonderme in einem schlichteren, klassischeren Design gehalten.

Wonderme und Gathertown verfolgen also ähnliche Konzepte in unterschiedlichem Design, um gegen die „Online-Konferenz-Müdigkeit“ anzugehen. Auch wenn es das reale Treffen vor Ort nicht ersetzt ist es ein weiterer Schritt in die Richtung, Online- Konferenzen spannender und kurzweiliger zu gestalten.