Mehrheit der Babyboomer plant früher in Rente zu gehen

Mehrheit der Babyboomer plant früher in Rente zu gehen

Immer mehr Babyboomer wollen früher in Rente gehen, das zeigt eine neue Studie der Universität Wuppertal. Laut der repräsentativen Erhebung haben rund 70 Prozent der geburtenstarken Jahrgänge den Wunsch, ihren Ruhestand früher anzutreten. Die Ergebnisse dieser Studie liegen dem ARD Magazin Panorama* vor und werfen ein Schlaglicht auf die veränderten Einstellungen und Erwartungen der älteren Generation. Ein Problem, das auch unter den Führungskräften in den Co-Create Netzwerkgruppen häufig diskutiert wird. Zum einen, weil die Teilnehmer selbst vor der Frage stehen, früher in Rente zu gehen, zum anderen, weil es immer schwieriger wird, frei werdende Posten mit geeigneten Führungskräften zu besetzen.

Die Studie befragte knapp 9000 Arbeitnehmer der geburtenstarken Jahrgänge. Demnach haben 68 Prozent der Babyboomern den Plan, früher in den Ruhestand zu gehen. Der Wunsch nach einem frühen Ruhestand wird laut der Studie auf verschiedene Faktoren zurückgeführt: viele Babyboomer haben über Jahrzehnte hart gearbeitet und sehnen sich nun nach mehr Zeit für persönliche Interessen und Hobbys. Zudem sind die Rentenbedingungen heutzutage oft besser als in der Vergangenheit, was es für einige Menschen finanziell möglich macht, früher aus dem Berufsleben auszusteigen.

Die Tatsache, dass so viele Babyboomer früher in Rente gehen möchten, hat jedoch Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Wirtschaft. Der Fachkräftemangel ist bereits ein drängendes Problem und der vorzeitige Ruhestand der Babyboomer verschärft diese Situation zusätzlich. Mit dem Ausscheiden einer großen Anzahl erfahrener Arbeitskräfte aus dem Berufsleben entstehen bereits jetzt in vielen Branchen Engpässe. Die konkreten Auswirkungen sind häufig auch Themen in den 180-Sekunden von Co-Create, in der Führungskräfte in der Gruppe von ihren täglichen Herausforderungen berichten. Dieses findet zum Anfang eines jeden Treffens in dem vertraulichen Rahmen der Gruppe statt. So kann der Moderator oder die Moderatorin Trends erkennen, und bestimmte Themen ggf. vertiefen und Experten einladen.

Im konkreten Beispiel können in Unternehmen verschiedene Maßnahmen ergriffen werden. Eine Möglichkeit besteht darin, ältere Arbeitnehmer durch flexible Arbeitsmodelle und Teilzeitmöglichkeiten dazu zu ermutigen, länger im Berufsleben zu bleiben. Eine bessere Vereinbarkeit von Arbeit und Freizeit sowie eine Wertschätzung der langjährigen Erfahrung älterer Arbeitnehmer könnten dazu beitragen, dass diese länger im Arbeitsmarkt aktiv bleiben. Auch ist ein geordneter Übergang von einer erfahrenen zu einer neuen Führungskraft elementar. 

Konkrete Maßnahmen, die auf die individuelle Situation der Mitglieder passen, werden in den Netzwerkgruppen gemeinsam diskutiert. Auch hier zeigt sich, wie wichtig Sparringspartner sind. Von Fehlern und Erfolgen anderer lernen, Anregungen erhalten und so neue Perspektiven auf komplexe Sachverhalte bekommen – das ist das Ziel der Co-Create Netzwerktreffen.

*https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2023/Studie-Babyboomer-wollen-immer-frueher-in-Rente-,fruehrente104.html